Im Januar 2011 startete das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) das Bundesprogramm "TOLERANZ FÖRDERN – KOMPETENZ STÄRKEN". Es zielt darauf ab, ziviles Engagement, demokratisches Verhalten und den Einsatz für Vielfalt und Toleranz zu fördern.
Neben lokalen Aktionsplänen (Schwerpunkt 1) und landesweiten Beratungsnetzwerken (Schwerpunkt 3) werden Modellprojekte (Schwerpunkt 2), die innovative Ansätze zur Bekämpfung von Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus entwickeln und erproben, gefördert. Univation evaluiert - in Kooperation mit Schmidt Evaluation und context – interkuturelle kommunikation & bildung - die 52 geförderten Modellprojekte. Die Projekte verteilen sich auf 4 Themencluster:
- Auseinandersetzung mit historischem und aktuellem Antisemitismus
- Auseinandersetzung mit rechtsextrem orientierten Jugendlichen
- Zusammenleben in der Integrationsgesellschaft
- Umgang mit Vielfalt und Differenz im Elementar- und Primarbereich
Die Wissenschaftliche Begleitung verfolgt zwei zentrale Zwecke: Zunächst sollen im Sinne einer formativen Evaluation für das BMFSFJ, die Regiestelle und die Programmevaluation des DJI, Informationen bereit gestellt werden, die für die Weiterentwicklung künftiger Präventions-Modellprogramme genutzt werden können. Zusätzlich soll die Fachöffentlichkeit empirisch fundierte Hinweise dazu erhalten, welche Handlungsansätze geeignet sind, um rechtsextremen, rassistischen, fremdenfeindlichen, antisemitischen Tendenzen vorzubeugen oder entgegenzuwirken. Die Wissenschaftliche Begleitung besteht aus vier zentralen Leistungspaketen:
- Die Durchführung eines jährlichen Monitorings, das mittels einer Onlinebefragung einen fortlaufenden Überblick über die Modellprojekte und ihre Entwicklung liefert. Erfasst werden Bedingungen, Methoden, Aktivitäten, Kooperationsbeziehungen sowie Resultate der Modellprojekte. Ergänzend werden Dokumente der Modellprojekte inhaltsanalytisch untersucht.
- Die Durchführung von Workshops, deren Ziel es ist, die Ergebnisse der Wissenschaftlichen Begleitung mit den Modellprojekten zu diskutieren und zu interpretieren.
- Die Durchführung von Erhebungen zur Nachhaltigkeit der Projektansätze. Auf der Basis von Antragsunterlagen sowie telefonsicher Interviews werden die Strategien, die zur Verstetigung der Modellprojekte ergriffen werden, ermittelt und in ihrer Umsetzung beschrieben.
- Die intensive Begleitung von 16 ausgewählten Modellprojekten. Die innere Projektlogik der Modellprojekte wird auf der Grundlage von Fokusgruppen mit den Projektteams rekonstruiert (Phase 1). Diese internen Wirkannahmen werden durch weitere Perspektiven wie die der Zielgruppen sowie der Kooperationspartner ergänzt (Phase 2). Die erweiterten Wirkmodelle werden wiederum mit den Projektverantwortlichen reflektiert und aus externer Sicht validiert (Phase 3). In diesen drei Phasen kommen verschiedene Methoden wie schriftliche und mündliche Erhebungen bzw. Einzel- und Gruppenerhebungen zum Einsatz (multiperspektivisches und multimethodisches Vorgehen).
Fragestellungen, Vorgehensweisen und Ergebnisse werden eng mit dem BMFSFJ, der Regiestelle (beim BAFzA) und der Programmevaluation (DJI) abgestimmt.
Laufzeit: 10/2011-06/2014
Auftraggeber: Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ)
Weitere Informationen finden sich auf der Homepage des Programms "TOLERANZ FÖRDERN – KOMPETENZ STÄRKEN".
Ansprechpartnerin: Susanne Giel